Pelz und Forschung


 

Über das Befinden von Pelztieren in Farmen herrschen unterschiedliche Meinungen. Das Öko-Magazin ’natur‘ gab deshalb schon vor Jahren die Empfehlung: „Fragen wir doch Nerz und Fuchs!“ Tatsächlich können sich die Tiere selbst äußern. Die moderne Stress-Biologie macht dies möglich. Sie stellt den Empfindungen des Menschen eine objektive Bewertung gegenüber. Das erklärt der Verhaltensforscher Prof. Dr. Knud Erik Heller von der Universität Kopenhagen. Gerade auch in der öffentlichen Diskussion sollten die wissenschaftlichen Fakten endlich zur Kenntnis genommen werden.

Nerze sind seit langem das Objekt intensiver Forschungen. Sie haben ihren Schwerpunkt in Skandinavien, wo es auch die weltweit größte Zahl an Pelztierfarmen gibt.

Das Befinden der Farmtiere lässt sich nach Prof. Heller nicht vom Gefühl her beurteilen: „Manche Menschen wollen sich in deren Lage hineindenken und fragen, was sie denn empfinden würden. Doch wir sind eben keine Tiere. Forschungsergebnisse belegen dagegen das Wohlbefinden der Tiere in Farmen.“ Weder die Gehegegröße noch die aus Gründen der Hygiene eingeführten Drahtgeflechtböden haben nennenswerten Einfluss auf das Stressniveau, fanden die Wissenschaftler heraus.

Wichtig ist hingegen die Verfügbarkeit eines Nestkastens, in den sich die Tiere zurückziehen können und in dem Nerze zum Beispiel 72 Prozent ihrer Zeit verbringen. Derartige Aspekte sollen auch in den kommenden Jahren weiter erforscht und die Erkenntnisse in die Praxis übertragen werden.